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Was macht ein Pferdephysiotherapeut?

In der Physiotherapie werden Funktionseinbußen des Körpers und Bewegungsstörungen gezielt behandelt. Ziele der Physiotherapie sind zum einen Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung von Bewegungsabläufen, Koordination und Leistung und zum anderen, Förderung von Stoffwechsel, Durchblutung und Schmerzlinderung.

Der Fokus liegt somit auf Muskeln, Bändern, Sehnen, Nerven und Gelenken. Das Pferd ist ganzheitlich zu betrachten und somit auch Fütterung, Haltung, Ausrüstung und die Vorgeschichte des Pferdes mit einzubeziehen.

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?

Wenn es bei uns zwickt, Muskelverspannungen, Faszienverklebungen und Blockaden sich schmerzhaft bemerkbar machen und uns in unserer Bewegungsmöglichkeit einschränken, nehmen wir die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch. Dieser befreit uns mit verschiedenen Techniken wie z.B. Massagen, Mobilisationen, Dehnungen und unterstützenden physikalischen Maßnahmen (z.B. Wärmeanwendungen) von unseren Beschwerden.

Blockaden erkennen

Unsere Pferde erbringen – egal ob im Sport- oder im Freizeitbereich – fast täglich körperliche Leistungen für uns.

Körperliche Leistungen können auch mal zu Schmerzen am Bewegungsapparat (z.B. durch Verspannungen) führen. Diese können, wenn sie unbemerkt bleiben, Schonhaltungen und kompensatorische Bewegungsmuster zur Folge haben.

 

Diese wiederum übertragen sich auf andere Muskelgruppen, rufen Gelenksblockaden hervor und können viele weitere Auswirkungen haben. Bleiben auch diese unbemerkt, zieht das oft eine ganze Kette weiterer Blockaden und Schmerzen nach sich. Im schlimmsten Fall können irreparable Schäden am Bewegungsapparat (z.B. Verschleiß und Schäden an Gelenken, Sehnen und Bändern) entstehen.

Ein Teufelskreis! Und das, obwohl ganz am Anfang des Übels nur eine scheinbar belanglose Kleinigkeit stand.

Körperliche Dysbalancen, aber auch Bewegungsmangel, alte Verletzungen oder Narben, Unfälle, Stürze, Festliegen, nicht passende Ausrüstung, ein fester oder schief sitzender Reiter, Witterungseinflüsse und Stress können beim Pferd muskuläre Verspannungen, Blockaden und Schmerzen auslösen.

Manchmal werden solche Probleme erst erkannt, wenn das Pferd folgende Symptome zeigt:

  • Einschränkungen/ Störungen am Bewegungsapparat
  • Rückenverspannungen, Rückenschmerzen
  • Rittigkeitsprobleme z.B. verwerfen im Genick, Buckeln, Kreuzgalopp, Steigen, Klemmen
  • Gurtzwang, Überempfindlichkeiten
  • Taktfehler, Koordinationsprobleme
  • Aggression und andere Verhaltensstörungen
  • plötzlicher Leistungsabfall
  • Kopf- oder Schweifschiefhaltung, Zungenfehler
  • Verweigerung von Hindernissen
  • Sehnen- und Bandverletzungen
  • u.v.m.
Das Pferd ganzheitlich betrachten

Egal ob nach Muskel-, Sehnen- oder Bänderschäden, Knochenbrüchen oder äußeren Verletzungen: Mit verschiedenen therapeutischen Techniken wird das Gewebe mobilisiert und die Durchblutung gesteigert, Nährstoffversorgung und Schlackenstoffabtransport verbessert, Schmerzen und Entzündungen gelindert. Das beschleunigt den Heilungsprozess und bereitet den Körper auf zukünftige (physiologische) Belastungen vor.

 

Vorsorge statt Nachsorge!

Regelmäßige präventive physiotherapeutische Checks (ca. 2x im Jahr) tragen dazu bei, Probleme am Bewegungsapparat frühzeitig zu entdecken und zu beseitigen. Mit präventiven Behandlungen wird das Verletzungsrisiko minimiert und das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes erheblich gesteigert. Dies gilt sowohl für Jungpferde vor dem Einreiten als auch für Senioren die inzwischen in Rente sind.

Pferde sind Sportler – auch wenn es „nur“ Freizeitpferde sind. Allein das Problem „Mensch auf Pferd“ verlangt dem Vierbeiner sportliche Leistungen ab. Jeder Humansportler nimmt physiotherapeutische Leistungen in Anspruch – sei es zur Wiederherstellung seiner alten Leistungsfähigkeit nach Verletzungen oder einfach um rein vorsorglich den Bewegungsapparat eines älteren Pferdes in Schuss zu halten.

 

Eure Sarah

 


Artikel von Sarah LLopis
Pferdephysiotherapeutin
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