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Bioverfügbarkeit: organisch oder anorganisch – was ist besser?

Spurenelemente sind ein wesentlicher Bestandteil in der Ernährung eines jeden höheren Organismus, obwohl sie nur einen sehr geringen Anteil in der täglichen Gesamtration ausmachen. Gerade deshalb wird man immer wieder auf die Bedeutung der unterschiedlichen Spurenelementverbindungen und deren Bedeutung für die Bioverfügbarkeit gestoßen.

Bioverfügbarkeit beschreibt wie schnell und umfassend ein aufgenommener Wirkstoff dem Pferd zur Verfügung steht.

In der Pharmakologie beschreibt man mit dem Begriff der Bioverfügbarkeit, wie schnell und umfassend ein arzneilicher Wirkstoff, der peroral – über den Mund – verabreicht wird, über den Verdauungstrakt aufgenommen wird und dem Organismus zur Verfügung steht.
Je mehr des Wirkstoffs vom Körper absorbiert wird und je weniger davon ausgeschieden wird, desto höher ist seine Bioverfügbarkeit.

Dasselbe gilt auch, wenn man den Begriff in Zusammenhang mit der Spurenelementversorgung von Tier (und Mensch) bringt.
Wobei man beachten sollte, dass Tiere, bevor Bioverfügbarkeitsuntersuchungen durchgeführt werden, künstlich in einen starken Mangel an der zu untersuchenden Substanz gebracht werden, um maximale Bioverfügbarkeitswerte zu erhalten. Aus diesem Grund sind diese Werte in der Praxis nur von begrenzter Aussagekraft.

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Für jeden, der nicht lesen möchte: Erfahren Sie in diesem kurzen Video die Unterschiede zwischen organischen und anorganischen Spurenelementverbindungen:

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Unterschied zwischen „organisch“ und „anorganisch“

In der Tierernährung wird häufig die Bioverfügbarkeit von organisch bzw. anorganisch gebundenen Spurenelementen gegenübergestellt. Dabei beziehen sich die Beschreibungen „organisch“ und „anorganisch“ auf die Bindungspartner der Spurenelemente.

Anorganische Spurenelementverbindungen erkennt man an speziellen Teilen im Namen, wie z.B. Sulfat, Oxid, Chlorid oder Carbonat.
Enthält die Bezeichnung dagegen den Begriff „Chelat“, so handelt es sich um eine organische Verbindung. Neben den Chelaten, das sind Verbindungen von Spurenelementen mit Aminosäuren oder Peptiden, findet man beispielsweise auch noch Acetate, Fumarate, Lysinate sowie Selenverbindungen mit Methionin, als synthetische Reinsubstanz oder in Form von Selenhefen.

Auf dem Etikett eines jeden in der EU vertriebenen Futtermittels müssen die zugegebenen Spurenelementverbindungen angegeben sein.

So kann man sich immer informieren, mit welcher Art von Verbindung man es zu tun hat.
Da in der Natur sowohl organische als auch anorganische Spurenelementverbindungen vorkommen, können unsere Tiere beide Formen nutzen.
Dabei kann man nicht ohne Weiteres eine bessere oder schlechtere Bindungsform bestimmen, da es jeweils sowohl Vor- als auch Nachteile gibt.

Auf dem Etikett eines Mineralfutters müssen die Spurenelementverbindungen angegeben sein.

So können anorganische Verbindungen u.U. Komplexe mit anderen Nahrungsbestandteilen bilden, die dann für das Tier nicht mehr nutzbar sind.
Sie sind i.d.R. in geringerem Umfang, dafür aber ggf. schneller verfügbar. Während organische gebundene Spurenelemente insgesamt besser, aber häufig nicht sofort zur Verfügung stehen, sondern erst nach weiteren Stoffwechselschritten.
Seit wenigen Jahren stehen neue anorganische Spurenelementverbindungen zur Verfügung, die es im Versuch mit der hohen Bioverfügbarkeit organischer Verbindungen aufnehmen können.
Die Frage nach dem „Besser oder Schlechter“ lässt sich also nicht pauschal beantworten. Es ist nötig, das einzelne Spurenelement, die Umstände und den Bedarf des Tieres zu betrachten. In bestimmten Fällen empfiehlt es sich, einzelne Spurenelemente in anorganischer und organischer Form im Produkt zu kombinieren. So kann man die positiven Effekte der verschiedenen Bindungsformen optimal nutzen.

Genauere Informationen zu den genutzten Spurenelementverbindungen können auch bei den Herstellern der Futtermittel eingeholt werden.


Dr. Schaette's Herb Mineral

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Artikel von Josef Holzleitner
Forschung und Entwicklung, Regulatorik Futtermittel der SaluVet GmbH
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