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Heilpflanzen Lexikon



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Mädesüß

(Spiraea ulmaria)

Das Mädesüß ist ein aromatisches krautiges Rosengewächs, das bei uns häufig auf feuchten Wiesen und an Bachläufen gedeiht. Der Name soll von dem nach der Mahd entströmenden süßlichen Duft herrühren.

Das auch Spierkraut genannte Mädesüß ist eine alte Heilpflanze, zu der es jedoch kaum schriftliche Überlieferungen gibt. In Frankreich und Belgien hat man die Blüten früher auch zum Aromatisieren von Süßspeisen sowie von Wein verwendet.

Für Heilzwecke werden vor allem die Blüten, aber auch die oberen Krautpartien verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, das sich aus rund 75 % Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester zusammensetzt, zusätzlich bis zu 5 % Flavonoide sowie Gerbstoffe. Die Salizylate, die übrigens auch in der Weidenrinde vorkommen, waren in der Arzneimittelforschung Vorbild für die Entwicklung von Acetylsalicylsäure (ASS). Der bekannteste Vertreter, das Aspirin®, leitet seinen Markennamen vom lateinischen Namen des Mädesüß ab. Die Salizylate als natürliche Vorlage sind deutlich besser verträglich als ASS, da die Verstoffwechselung zur Salicylsäure, die schädigend auf die empfindliche Magenschleimhaut einwirken kann, erst in der Leber erfolgt.

Die Heilpflanze wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend, fiebersenkend und harntreibend. Es werden auch keimtötende und schmerzlindernde Effekte beschrieben. In Folge dessen wird das Mädesüß vor allem bei Erkältungskrankheiten mit Fieber, bei Kopfschmerzen, rheumatischen Beschwerden, Gicht, Nieren- und Blasenerkrankungen sowie bei Ödemen angewendet.

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